01.07.2024

LaZuF erhält ein neues Wirtschaftsgebäude

Auf dem Gelände des Landesamts für Zuwanderung und Flüchtlinge (LaZuF) in Neumünster entsteht ein neues Wirtschaftsgebäude für die Verpflegung der Schutzsuchenden und des Personals. Das Land investiert rund 16,3 Millionen Euro in den Neubau, der unter der Leitung der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) errichtet wird. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2026 geplant. Heute (1. Juli 2024) legten Gabriele Pfründer, Geschäftsbereichsleiterin Landesbau der GMSH, Sozialstaatssekretärin Silke Schiller-Tobies und Landesamtsdirektor Dirk Gärtner den symbolischen Grundstein für das neue Wirtschaftsgebäude.

„Jeden Tag kommen Menschen bei uns an, die Schutz vor Krieg, Naturkatastrophen und Verfolgung suchen. Wir wollen diese Menschen heute und in Zukunft gut unterbringen. Daher ist es umso wichtiger, in adäquate und auf einen langfristigen Betrieb ausgelegte Unterkünfte zu investieren. Dazu gehört auch, dass die Mitarbeitenden unter guten Arbeitsbedingungen ihre Aufgaben wahrnehmen können“, sagte Staatssekretärin Silke Schiller-Tobies. „Mit dem neuen, offen gestalteten Wirtschaftsgebäude in Neumünster gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt, um die Landesunterkunft zu einem integralen und aufgeschlossenen Teil der Stadt zu machen.“ Der Standort Neumünster spiele auch im zukünftigen Standortkonzept des Landes eine zentrale Rolle, so die Staatssekretärin weiter.

„Wir entwickeln beim LaZuF eine neue städtebauliche Mitte mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten, wo die Begegnung zwischen Menschen ausdrücklich erwünscht ist. Dafür ist das neue Wirtschaftsgebäude ein weiterer Baustein“, sagte Gabriele Pfründer, Geschäftsbereichsleiterin Landesbau der GMSH. „Mit seiner architektonisch ansprechenden Gestaltung bricht der Neubau die Atmosphäre des ehemaligen Kasernengeländes auf und bietet den Schutzsuchenden Stabilität und Geborgenheit. So liefern wir die besten baulichen Voraussetzungen dafür, dass die Menschen in Ruhe ankommen und in ihr neues Leben in Neumünster integriert werden können.“

Landesamtsdirektor Dirk Gärtner betonte die Bedeutung des Wirtschaftsgebäudes für die Einrichtung: „Die Kantine ist ein Herzstück in allen Landesunterkünften für Flüchtlinge. Ihre offene und helle Gestaltung macht sie zu einem Ort der Begegnung. Hier entsteht ein neuer baulicher Rahmen, in dem unser DRK-Küchenteam einen ganz zentralen Beitrag zur Aufenthaltsqualität und zum guten Miteinander in der Erstaufnahmeeinrichtung leisten kann. Der Neubau reiht sich ein in den grundlegenden Umbau der Erstaufnahmeeinrichtung Neumünster – von einer umgenutzten ehemaligen Kaserne zu einem Campus, der genau zugeschnitten ist auf seine Zwecke: Schutzsuchende werden in Würde mit Sicherheit untergebracht und betreut. Gleichzeitig entsteht ein attraktives Arbeitsumfeld für alle Mitarbeitenden der unterschiedlichen Institutionen, die hier zu einer gelingenden Flüchtlingsaufnahme beitragen.“

Städtebaulich entwickelt sich das LaZuF immer mehr von einem ehemaligen Kasernengelände hin zu einem modernen Campus. Das zweigeschossige Wirtschaftsgebäude liegt direkt an der zentralen Plaza und hat eine Grundfläche von 48,45 mal 42,15 Metern. Es wird über zwei Foyers, zwei Speisesäle, einen Küchenbereich, Büros, Umkleiden und Aufenthaltsbereiche für das Küchenpersonal verfügen. Alle wesentlichen öffentlichen Teile sind barrierefrei. Der Zutritt erfolgt durch zwei überdachte Eingangsbereiche, wodurch sich die Besucherströme halbieren und die Warteschlangen bei der Essensausgabe entlastet werden. Der große Speisesaal öffnet sich mit einer raumhohen Glasfassade in Richtung Plaza und verfügt über 288 Sitzplätze. Insgesamt können dort bis zu 1.000 Schutzsuchende mit Frühstück, Mittagessen und Abendbrot in drei Schichten je Mahlzeit versorgt werden. Dafür stehen unterschiedliche Sitzplätze zur Verfügung: Neben den klassischen Zweier-, Vierer- und Achtertischen wird es auch einen separierten Kinderbereich und ausgewiesene barrierefreie Sitzplätze geben. Die Mitarbeitenden vom LaZuF erhalten einen separaten Speisesaal mit einer gesonderten Ausgabe. Das Gebäude kann auch außerhalb der Essenszeiten als Aufenthaltsort genutzt werden.

Bei der Planung des Neubaus wurden die Grundsätze des Nachhaltigen Bauens berücksichtigt. Die Fenster werden mit Zweifach- oder Dreifachverglasung ausgestattet und die Gebäudefassaden sind mit nachhaltigen Fassadenmaterialien vorgesehen. Für die Beleuchtung wird energiesparende, langlebige LED-Beleuchtung eingesetzt. Während der Speisesaal eingeschossig ist, verfügt der Küchenbereich über zwei Geschosse. Beide Gebäudeteile erhalten begrünte Flachdächer mit Photovoltaikanlagen, die eine Leistung von bis zu 81,3 kWp erreichen. Das deckt ca. zehn Prozent der gesamt benötigten elektrischen Energie. Durch die Anlage, die mit 504.000 Euro aus dem Sonderprogramm „Energetische Modernisierung in Landesliegenschaften (EMiL) gefördert wird, können jährlich ca. 35.860 Kilogramm CO2-Emission vermieden werden.

 

Angaben zum Gebäude

Bauherr: Land Schleswig-Holstein
Bauherrenvertretung: Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR
Gesamtkosten: 16,3 Millionen Euro
Baubeginn: Frühjahr 2024
Fertigstellung: voraussichtlich 1. Quartal 2026
Anzahl der Geschosse: zwei
Grundfläche: 48,45 mal 42,15 Meter
 

Weitere geplante Baumaßnahmen

Neubauten:

  • Ankunftshaus  mit 180 Betten, Wohn- und Sozialbereiche mit Speisesaal, Quarantänestation mit 40 Betten, Verwaltungsbereiche für LaZuF, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sowie Polizei und ärztlicher Dienst. Nutzfläche liegt bei rund 2.900 Quadratmetern. Die Fertigstellung ist für Herbst 2025 geplant. Die Baukosten liegen bei ca. 20 Millionen Euro.
  • drei Wohngebäude mit je 108 Plätzen (Quarantäne-, Schutz- und Wohngebäude)
  • drei Gebäude mit Schulräumen für die Kinder- und Erwachsenenbildung, Freizeitbereichen, Werkstätten und Verwaltung (LaZuF)
  • Büro- und Verwaltungsgebäude (BAMF)

 

Umbau bzw. Rückbau im Bestand im laufenden Betrieb:

  • Grundsanierung Wohngebäude 2 und 4: Umbau der Wohnbereiche in Zwei- bis Sechsbettzimmer, Umbau der Sanitärbereiche, Austausch von Türen und Bodenbelägen, Schallschutzmaßnahmen, Einbau von Teeküchen, Bewohnerküchen und Fernsehzimmern, Einbau von Mitarbeiterbüros sowie Erweiterung und Sanierung der Medienversorgung (Elektro, Wasser, Heizung, Daten) einschl. energetischer Sanierung
  • Modulgebäude 6 bis 9: Rückbau der Betreuungs- und Bildungseinrichtungen zu Zwei- bis Sechsbettzimmern, Vergrößerung der KITA in Haus 9 sowie Erweiterung und Sanierung der Medienversorgung (Elektro, Wasser, Heizung, Datennetz)

 

Rückbau, Neuordnung und Erweiterung der Infrastruktur

  • Rückbau der provisorischen Regenversickerung einschließlich der zwei Sickerbecken sowie Neuerrichtung gem. Baufortschritt und Erstellung von Regenversickerungsflächen
  • Rückbau, Neuordnung und Erweiterung der Kapazitäten zur Medienversorgung (Heizung, Elektro, Wasser, Löschwasser, Datennetz, Lüftung)
  • Rückbau, Neuordnung und Erweiterung des Straßen- und Verkehrsnetzes und der Außen- und Freianlagen
  • Verlegen einer neuen Anschlusstrasse für Fernwärme parallel zur Straße Haart
  • Rückbau, Neuordnung und Erweiterung der Stellplatzanlagen im Einklang mit dem städtebaulichen Konzept und Errichtung von insgesamt 263 Stellplätzen

Ihr Kontakt

Businessportrait von Barbara Müller. Sie ist Leiterin der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit.

Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit

Barbara Müller

Pressesprecherin

Küterstraße 30
24103 Kiel