Die über 100 Jahre alte Polizeistation in Westerland auf Sylt wurde nach aktuellen energetischen Standards umgebaut und erweitert. Die besondere Herausforderung war, eine denkmalgerechte Sanierung durchzuführen, die einerseits das ursprüngliche Erscheinungsbild bewahrt und andererseits den heutigen Anforderungen der Polizeiarbeit gerecht wird.
Dafür haben wir unter anderem die Bestandsfassade saniert, eine Innenwanddämmung verbaut und die Innenräume vollständig modernisiert. Das bereits bestehende historische Gebäude aus dem Jahr 1908 wurde zudem barrierefrei erschlossen und um einen zweistöckigen Anbau erweitert. Der Anbau grenzt sich optisch durch eine Fassade aus rostbeschichteten Cortenstahl vom Altbau ab. Das Material hält nicht nur jedes norddeutsche Wetter aus, sondern schillert je nach Tageszeit und Lichteinfall in den für Cortenstahl typischen Farben.
Des Weiteren wurde eine alte Garage abgebrochen und eine neue errichtet. Abschließend haben wir die Wärme- und Stromversorgung saniert, sprich die alte Gasheizung wurde gegen eine Wärmepumpe getauscht und es wurden Photovoltaikanlagen installiert. Alle Arbeiten haben wir im vierten Quartal 2023 mit einer feierlichen Wiedereröffnung abgeschlossen.
Die Gesamtkosten für die umfangreichen Sanierungsarbeiten belaufen sich auf knapp 21 Millionen Euro, wovon zwei Millionen Euro aus dem Sonderprogramm „Energetische Modernisierung in Landesliegenschaften“ (EMiL) stammen.
Hightech bei der energetischen Sanierung der Wärme- und Stromversorgung
Die denkmalgeschützte Polizeistation in Westerland wurde nach aktuellen energetischen Standards saniert. Dafür musste die frühere Gasheizung weichen. Sie wurde durch Erdwärme, Solarthermie und zwei Wärmepumpen ersetzt. Für die notwendigen Erdwärmesonden waren 32 Tiefbohrungen mit einer Tiefe von jeweils 99 Metern nötig. Dadurch kann nicht nur die gewonnene Wärme zur Gebäudebeheizung genutzt werden, sondern es können auch rund zwei Drittel der Emissionen im Gebäudebetrieb eingespart werden. Zudem wurden thermische Solaranlagen für die Warmwasserbereitstellung installiert und Photovoltaikanlagen für die unterstützende Stromversorgung integriert.
Was ist eine Erdwärmesonde?
Eine Erdwärmesonde überträgt die Erdwärme. Durch das vertikale Rohrsystem zirkuliert eine spezielle Trägerflüssigkeit, häufig eine Mischung aus Wasser und Frostschutzmittel. Die Flüssigkeit nimmt die Wärme aus dem Erdreich auf, transportiert sie nach oben und kann so das Gebäude beheizen.
Energetische Maßnahmen im Überblick
- Sanierung der Gebäudehülle zum Teil mit Innendämmung im denkmalgeschützten Bereich
- Tausch des Gaskessels gegen Geothermie und Wärmepumpen
- Solaranlagen für die Versorgung mit warmen Wasser
- Photovoltaikanlagen für die unterstützende Stromversorgung
- Durch Erhalt des Gebäudes wurde sogenannte „graue Energie" eingespart. Graue Energie wird die Energie genannt, die bei der Herstellung eines neuen Gebäudes entsteht.
Projekthistorie
01.06.2019
Polizisten ziehen aus
12.10.2020
Baubeginn Vorgezogene Maßnahmen
01.09.2022
50% der Bautätigkeit erledigt
28.11.2023
Einzug in das sanierte Gebäude & Neubau
Panorama
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